Immobilien im Ausland kaufen: Was deutsche Käuferinnen und Käufer beachten sollten
Der Kauf einer Immobilie im Ausland ist für viele Deutsche ein attraktiver Weg, um sich den Traum vom Zweitwohnsitz, dem Altersruhesitz unter der Sonne oder einer renditestarken Kapitalanlage zu erfüllen. Doch anders als beim Immobilienkauf im Inland gelten im Ausland zahlreiche rechtliche, steuerliche und finanzielle Besonderheiten. Wer den Schritt ins Ausland wagt, sollte gut vorbereitet sein.
Eigentum im Ausland: Welche Rechte haben deutsche Staatsbürger?
Grundsätzlich ist es deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern in vielen Ländern erlaubt, Immobilien zu erwerben. Besonders innerhalb der EU ist der Immobilienerwerb für Deutsche unkompliziert. In beliebten Ländern wie Spanien, Portugal oder Frankreich sind Ausländer im Immobilienmarkt willkommen.
Anders sieht es zum Teil außerhalb Europas aus. In manchen Staaten gelten Einschränkungen für den Erwerb von Liegenschaften durch Ausländer, vor allem in Grenznähe oder in bestimmten Schutzgebieten. Auch in touristisch beliebten Regionen können besondere Bewilligungen nötig sein.
Vor dem Kauf sollte unbedingt geklärt werden, welche Rechte man als Eigentümer hat: Ist es Volleigentum oder nur ein Erbbaurecht? Wie sieht es mit der Vererbbarkeit oder Vermietung aus? Diese Fragen sollten im Vorfeld mit einem ortsansässigen Juristen geklärt werden.
Finanzierung: Deutsche Banken finanzieren selten Auslandsimmobilien
Wer eine Immobilie im Ausland erwerben möchte, muss in der Regel mit Eigenmitteln planen. Deutsche Banken bieten kaum Finanzierungen für ausländische Objekte an. Grund dafür ist das erhöhte Risiko, insbesondere in Märkten mit instabilen Eigentumsverhältnissen oder schwieriger Vollstreckbarkeit im Ausland.
Möglich ist hingegen eine Finanzierung über eine Bank im Zielland. Diese verlangt meist einen Wohnsitz vor Ort oder Sicherheiten. Die Kreditvergabe kann aufwändiger und kostspieliger sein als in Deutschland. Alternativ finanzieren viele Deutsche den Kauf durch Verkauf oder Beleihung einer Immobilie in der Heimat.
Steuerliche Auswirkungen: In Deutschland deklarationspflichtig
Eine Immobilie im Ausland muss in der deutschen Steuererklärung angegeben werden. Der Verkehrswert wird dem weltweiten Vermögen hinzugerechnet. Die im Ausland gelegene Immobilie beeinflusst also unter Umständen den Steuersatz.
Zudem können im Ausland Steuerpflichten bestehen, etwa Grundsteuern, Vermietungseinkommen oder Kapitalgewinne beim Verkauf. Je nach Land kann es zu einer Doppelbesteuerung kommen. Deutschland hat mit vielen Staaten Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) abgeschlossen, die solche Konflikte regeln.
Es empfiehlt sich, die steuerlichen Auswirkungen mit einem Steuerberater mit internationaler Erfahrung zu besprechen, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Rechtliche Beratung: Unverzichtbar beim Immobilienkauf im Ausland
Die Eigentumsverhältnisse, Verträge und Rechtsvorgaben unterscheiden sich je nach Land massiv. Ein Kaufvertrag, wie er in Deutschland üblich ist, kann im Ausland ganz andere Elemente enthalten – oder er ist unter Umständen gar nicht rechtswirksam. Auch ist der Ablauf des Grundbucheintrags nicht immer transparent.
Ein ortsansässiger Anwalt mit Spezialisierung auf Immobilienrecht sollte von Anfang an beigezogen werden. Er kann die rechtliche Situation prüfen, Vertragsentwürfe erstellen oder kontrollieren, Behördengänge begleiten und sprachliche sowie kulturelle Unterschiede abfedern.
Ohne rechtliche Absicherung können schwerwiegende Probleme entstehen: von fehlenden Baugenehmigungen über offene Hypotheken bis hin zu Erbstreitigkeiten oder Enteignungen in Krisenländern.
Was bei der Objektauswahl beachtet werden sollte
Neben Preis und Lage spielen auch Aspekte wie Bausubstanz, Infrastruktur, Erschließung und Sicherheitslage eine Rolle. Immobilien in Regionen mit politischer oder wirtschaftlicher Instabilität bergen höhere Risiken.
Eine Besichtigung vor Ort ist unverzichtbar. Fotos in Exposés zeigen oft nicht die Realität. Wer sich vorab einen Eindruck verschafft und mit Einheimischen spricht, vermeidet teure Fehlentscheidungen.
Fazit
Der Immobilienkauf im Ausland kann für Deutsche eine lohnenswerte Investition oder der erste Schritt in ein Leben in der Sonne sein. Doch er ist auch mit Risiken verbunden. Rechtliche Hürden, steuerliche Verpflichtungen und die fehlende Finanzierungsmöglichkeit durch deutsche Banken machen eine gründliche Vorbereitung unerlässlich.
Mit seriöser Beratung, gutem Risikobewusstsein und klarer Zielsetzung steht dem Immobilienkauf im Ausland aber nichts im Weg. Wer sich Zeit nimmt und Fachleute beizieht, kann langfristig profitieren – finanziell wie persönlich.
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